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Die Fremde im Zugabteil

Der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Es war ein früher Abend, die Sonne stand tief und tauchte die Fenster in warmes Licht. Tom hatte ein Einzelabteil reserviert – er wollte arbeiten, nachdenken, einfach seine Ruhe haben. Doch als er die Tür öffnete, saß sie da.

Eine Frau, allein, mit einem Buch in der Hand und einem leichten Lächeln, das so wirkte, als wüsste sie mehr, als sie sagte. Ihre Beine überschlagen, ein dünner Schal über der Schulter, die Haare locker gebunden.

„Ich hoffe, das ist okay. Der Waggon war fast voll“, sagte sie ruhig.

Er nickte. „Natürlich.“

Sie schauten sich an. Nur eine Sekunde zu lang. Dann setzte er sich ihr gegenüber, die Landschaft zog draußen vorbei, doch seine Aufmerksamkeit blieb im Abteil.

Sie las nicht weiter. Stattdessen sah sie ihn manchmal aus dem Augenwinkel an, fuhr sich mit den Fingern über die Seite ihres Glases, als hätte sie vergessen, dass sie beobachtet wurde. Vielleicht wollte sie beobachtet werden.

Ein stilles Spiel begann. Ihre Knie berührten sich leicht, jedes Mal wenn der Zug eine Kurve nahm. Und keiner von beiden zog sich zurück.

Nach einer halben Stunde beugte sie sich vor, als wolle sie etwas fragen – tat es aber nicht. Stattdessen streifte ihre Hand seine. Zuerst nur zufällig. Dann blieb sie liegen.

„Komisch, wie nah man sich in einem fahrenden Zug kommen kann“, flüsterte sie.

Er antwortete nicht. Stattdessen legte er seine Hand auf ihre. Ihre Finger verschränkten sich. Kein Kuss. Kein Wort. Nur Berührung. Still. Direkt. Ehrlich.

Die Vorhänge waren halb zugezogen, die Welt draußen verschwommen. Ihre Körper rückten näher. Seine Lippen berührten erst ihre Hand, dann ihr Schlüsselbein. Ihre Haut war warm, sie zitterte leicht.

Was folgte, war ein Moment außerhalb der Zeit. Kein hektischer Akt, sondern etwas Intimes. Nah. Ruhig. Ihre Bewegungen waren langsam, fast tastend. Ihre Atmung wurde eins, ihr Puls stieg mit dem Tempo des Zuges.

Als sie sich später voneinander lösten, zog sie sich das Kleid zurecht, streifte sich durch die Haare und lächelte.

„Ich steige in drei Stationen aus“, sagte sie.

Er nickte. Mehr sagte keiner.

Als sie ging, ließ sie nur einen kleinen Zettel auf seinem Platz:

„Manche Strecken sind kurz – aber unvergesslich.“

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