Die Musik vibrierte durch den Boden. Der Tanzsaal war voll, doch Tom sah nur sie. Die Frau in Schwarz, mit einem Zopf, der bei jeder Bewegung über ihre Schulter flog.
Sie tanzte anders. Fließend, aber kraftvoll. Sinnlich, aber nicht gewollt. Ihre Bewegungen zogen ihn in den Bann.
Dann stand sie plötzlich vor ihm. Die Lehrerin hatte sie als Tanzpartner zugewiesen. Ihre Hand glitt in seine, als hätten sie das schon oft getan.
„Bereit?“ fragte sie.
„Nicht wirklich. Aber ich folge dir.“
Sie lachte. Dann begann der Tanz.
Zuerst stockend – dann fließend. Ihre Körper fanden einen Rhythmus. Der Kontakt zwischen ihnen wuchs mit jeder Drehung, jeder Berührung.
Als der Kurs endete, blieb sie noch. Er auch.
„Ich habe oben ein kleines Studio…“, sagte sie leise. „Dort tanze ich, wenn ich allein sein will.“
Er folgte ihr.
Das Studio war klein. Ein Spiegel, ein Holzboden, gedämpftes Licht.
Sie stellte die Musik an – und begann zu tanzen. Langsamer diesmal. Sie sah ihn dabei an. Ganz offen.
Er trat zu ihr. Legte eine Hand an ihre Hüfte. Die Musik wurde zur Begleitung ihrer Bewegungen. Bald war da kein Tanz mehr – nur noch Nähe.
Sie verschmolzen. Kein Sprechen. Kein Fragen. Nur Körper, die sich suchten. Fanden. Langsam. Atem für Atem.
Die Musik lief weiter, doch sie hörten sie nicht mehr.