Im Büro nach Feierabend

Der Tag war lang, das Büro still geworden. Nur noch vereinzeltes Licht glomm über den Tischen. Lara war geblieben, wie so oft. Nicht wegen der Arbeit – sie mochte die Ruhe nach Feierabend. Den Moment, wenn der Druck langsam abfiel und die Gedanken wandern durften.

Sie hörte Schritte. Schwer, männlich. Nicht unsicher – gezielt.

Tom, der Kollege aus der IT. Ruhig, meist im Hintergrund. Doch heute… blieb er stehen. Direkt an ihrer Tür. Seine Krawatte war gelockert, das Hemd leicht geöffnet.

„Du arbeitest noch?“, fragte er.

„Ein bisschen. Oder… ich tue so.“

Er lächelte. Kam näher. Kein Wort mehr. Nur Blicke, die sich langsam aufbauten. Kein Smalltalk, keine Absicherung. Sie spürte, wie sich etwas zwischen ihnen verdichtete.

Er lehnte sich über ihren Tisch. Ganz nah. Ihre Hände trafen sich auf der Tischkante. Ein kurzes Zucken. Dann blieb seine auf ihrer liegen.

Was danach kam, war kein Plan. Nur Impuls. Seine Lippen an ihrem Hals, ihre Finger an seinem Kragen. Langsam, als wollten sie jede Sekunde auskosten. Keine Eile. Nur Nähe, Hitze, leises Atmen zwischen Akten und Ordnern.

Die Fenster zeigten nur noch die Dunkelheit draußen. Drinnen war es warm. Er hob sie auf den Schreibtisch, vorsichtig, als wäre sie das Wertvollste in diesem Raum.

Was zwischen ihnen geschah, war leise, intensiv – ein stilles Bekenntnis, dass Verlangen manchmal auf Zehenspitzen kommt.

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