Tom mochte Thermen. Wegen der Ruhe. Wegen des Lichts. Wegen der Menschen, die dort schwiegen, statt zu reden.
Er saß allein im Dampf. Der Raum war leer – dachte er. Doch dann öffnete sich die Glastür. Eine Frau trat ein. Groß, mit hochgestecktem Haar, nur in ein Handtuch gewickelt. Ihre Augen trafen seine. Kein Lächeln. Nur ein Blick, als wäre da etwas Vertrautes.
Sie setzte sich ihm gegenüber. Nicht zu nah. Aber nah genug, dass der Dampf sich zwischen ihnen kräuselte wie Spannung.
Minuten vergingen. Kein Wort. Nur Hitze. Schweiß, der sich über Haut zog.
Dann stand sie auf. Langsam. Kam zu ihm. Setzte sich neben ihn.
„Ich mag’s, wenn niemand was sagt“, flüsterte sie.
Er nickte. Ihre Schulter berührte seine. Ihr Atem an seinem Hals. Ihre Hand auf seinem Oberschenkel.
Es ging nicht um Lust. Es ging um Nähe. Um das Gefühl, wenn zwei Körper sich finden, ohne Namen zu brauchen.
Was folgte, war langsam, fließend – wie das Wasser im Becken draußen. Ihre Finger fanden Haut. Seine Lippen fanden ihren Nacken.
Später lagen sie nebeneinander auf den warmen Steinen, eingehüllt in Stille.
„Wir sehen uns wieder?“, fragte er.
„Vielleicht. Vielleicht nicht. Aber du wirst dich erinnern.“